EMS - Equines Metabolisches Syndrom
Mögliche Symptome :
typischen Fettdepots werden sichtbar.
Das Pferd wird immer lustloser.
Es ist energie- und kraftlos.
Das Pferd schwitzt schnell
Die Infektionsanfälligkeit steigt an (auch Pilzbefall)
Unfruchtbarkeit bei Stuten
MuskelrückbildungVermehrter Harnabsatz (Polyurie)
Diagnose:
kombinierte Glukose-Insulin-Test (CGIT) im Abstand von 2 bis 4 Wochen wiederholen zur Sicherung
Ursache:
Langanhaltende Überversorgung durch übermäßige Zufuhr von Energie (in Form von Zucker), infolge einer Fehleinschätzung des Futterbedarfs, kombiniert mit Bewegungsmangel sind verantwortlich für die Entstehung von Fettdepots im Bindegewebe des Pferdes. Aus einer Fettleibigkeit bei Pferden entwickelt sich hieraus später die spezifischen Fettdepots am Mähnenkamm, über dem Auge, an der Brust und am Übergang vom Schweif zur Kruppe. Fettzellen dienen in der Regel als Energiespeicher für Notzeiten. In diesen Fettzellen wird aber nicht nur Fett als „Brennstoff“ für die Zellen gespeichert, sondern enthalten sie auch u.a. eine Vielzahl an Hormonen, Entzündungs- und Botenstoffen. Diese und andere stoffwechselbeeinflussende Substanzen werden im Fettgewebe produziert oder umgebaut.
Sobald also diese Fettzellen aufgrund des Überangebots an Futter so stark anwachsen und sich vergrößern, produzieren sie immer mehr Fettgewebshormone (Botenstoffe, die teilweise auch an Entzündungen beteiligt sind) und stören die normalerweise ausgeglichene „Kommunikation“ der stoffwechselregulierenden Vorgänge. Je mehr also diese Fettzellen bei Pferden anwachsen desto mehr Informationen senden diese Botenstoffe aus.
Diese Inbalance führt dazu, dass andere Hormone, wie z.B. das blutzuckerregulierende Hormon Insulin, nicht mehr vernünftig „arbeiteten“. Ebenso steigt die Anzahl der in der Fettzelle enthaltenen Entzündungsstoffe massiv an und die Immunabwehr des Pferdes schickt vermehrt Fresszellen in die Fettdepots. Diese sind aber nahezu wirkungslos, da die bereits mutierenden Fettzellen die Zellen der Immunabwehr isolieren und somit das gesamte Abwehrsystem schwächen. Auch stimulieren die Fettzellen die Produktion des Cortisols in der Nebennierenrinde welches den Blutzuckerspiegel noch weiter ansteigen lassen kann.
Da das in der Bauchspeicheldrüse des Pferde produzierte Insulin nahezu wirkungslos wird, kann der durch die Nahrungsaufnahme im Blut gespeicherte Zucker nicht mehr als Energielieferant in die Muskeln und die Leber, als einer der Speicherzellen, aufgenommen werden. Der Blutzuckerspiegel steigt an und noch mehr unwirksames Insulin wird produziert.
Jetzt entsteht der unaufhaltbare Teufelskreis. Die Verfettung wird weiter gefördert, da noch mehr Energie in den Fettzellen gespeichert wird. Daraufhin werden immer mehr giftige Botenstoffe in den Kreislauf geschickt und noch mehr nützliche Zellen können durch das stark geschwächte Immunsystem zerstört werden. Diese Zellzerstörung und die stark beeinträchtigte Leber in ihrer Funktion als Entgiftungsorgan lösen dann unter anderem die gefährliche Hufrehe aus. Übrigens ein Vorgang, der beim EMS Pferd nicht plötzlich, sondern sehr schleichend vor sich geht. Viele Anzeichen für ein vorliegendes EMS beim Pferd werden am Anfang nicht erkannt und daher ist diese Stoffwechselkrankheit auch so tückisch.
Therapie:
Ernährungsumstellung auf zuckerfreie/getreidefreie Kost
symptomatische Behandlung z.B. der Hufrehe
regulative Medizin z. B. Akupunktur, Homoeopathie, Bioresonanz
Leberentgiftung
Dämpfung der Cortisolproduktion in der Nebennierenrinde
Enzündungshemmer